Donnerstag, Dezember 18, 2014

SDSQL

In der Vergangenheit habe ich schon häufiger erwähnt, dass ich den SQL Developer für ein sehr brauchbares Werkzeug halte, das mit erstaunlichem Tempo weiterentwickelt wird - insbesondere, wenn man bedenkt, dass es ganz und gar kostenlos ist. Fast noch interessanter finde ich aber das vor wenigen Tagen vorgestellte zugehörige Tool SDSQL, das die sqlplus engine des SQL Developers als command line interface verfügbar macht - und zahlreiche Features hinzufügt, die im klassischen sqlplus fehlen. Die beste Informationsquelle zum Thema ist zur Zeit der Blog von Kris Rice (der auch auf Twitter sehr aktiv ist), in dem sich unter anderem der einführende Artikel What is SDSQL? findet, in dem nicht nur die titelgebende Frage beantwortet wird, sondern auch download-Quelle und Installations-Verfahren erwähnt werden - wobei die Installation unter Umständen nicht ganz reibungslos abläuft, wie man auch in einigen OTN-Threads erfährt. Auf meinem Rechner hatte ich Probleme mit der TNS-Namensauflösung und musste host naming verwenden. Außerdem ist es derzeit noch recht einfach, die Beta-Version 4.1 zum Absturz zu bringen. Aber einige der in weiteren Artikeln vorgestellten Features haben großen Potential, so etwa:
  • die History-Funktion, die über den Buchstaben h aufgerufen wird und eine Liste der letzten (bis zu 100) Queries liefert. Mit "history full" kann man die Historie in der ursprünglichen Formatierung abrufen und "history usage" informiert über die Häufigkeit der Verwendung von Befehlen.
  • das ddl-Kommando, das einen Shortcut auf die Objekt-Informationen aus dbms_metadata darstellt. Im Artikel wird auch gezeigt, wie sich die dbms_metadata-Ausgabe mit Hilfe von set_transform_param-Aufrufen an die eigenen Vorstellungen anpassen lässt (um etwa die Storage-Informationen zu unterdrücken).
  • die Alias-Funktion, mit der man ein Makro erstellen kann - also etwa den Alias "Sessions" für ein Select auf v$session. Außerdem zeigt der Artikel eine erschütternd simple Create Table as Select (=CTAS)-Syntax zum Kopieren von Tabellen, nämlich: ctas emp emp_new.
  • die Definition von precommand und postcommand Kommandos zur Ausführung rahmender SQL-Aufrufe - etwa zur Erfassung von Ausführungsstatistiken für eine Query (aus v$mystat).
Die Liste wird sicherlich noch wachsen. Und wenn die Stabilitätsprobleme behoben sind - bzw. wenn ich gelernt habe, welche Operationen ich mir sparen sollte -, wird das sicher ein ausgesprochen wertvolles Werkzeug; vielleicht wird es bei mir gar die Stelle von sqlplus einnehmen, auch wenn der Gedanke mich beinahe erschreckt...

Ob ich die weiteren Artikel von Kris Rice regelmäßig ergänzen werde, weiß ich noch nicht - der Mann ist erschütternd produktiv.

Gerade sehe ich, dass Jeff Smith gestern auch noch einen Artikel zur Installation veröffentlicht hat, in dem erklärt wird, wie man sich auch mit TNS erfolgreich verbinden kann.

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